Mode hat für mich nichts mit Oberflächlichkeit zu tun. Mode ist für mich etwas ganz Persönliches. Etwas, mit dem sich jeder Ausdruck verschaffen kann. Seiner Gefühlslage, seiner Zugehörigkeit oder seiner Absichten. Sie kann uns schützen oder sie kann uns ins Rampenlicht stellen, sie kann uns sexy wirken lassen, sie kann uns verkleiden oder sie kann eben genau so sein, wie wir sind. Sportlich, elegant oder klassisch. Authentisch wirkt nur das was zu einem passt. Denn der ganze Typ verändert sich nicht durch Kleidung. Das ist es, worauf es ankommt. Ein Typ zu sein. Sich treu zu bleiben und die Fähigkeit besitzen, trotzdem mit der Zeit zu gehen. Sich zu jedem Anlass nach Vorschrift zu kleiden, ohne sich zu verkleiden. Jeden Stil für sich übersetzten zu  können ohne „auf jung zu machen“ oder zu klassisch zu werden. Dazu gehört viel Selbstbewusstsein aber auch locker mit sich umzugehen und sich nicht vor Veränderungen zu scheuen. Nicht verklemmt sein, sich was trauen und ja, Geschmack muss man auch noch haben.

Und dann kommt auch noch diese so verdammt schwere Lässigkeit hinzu. Die, die jedem Abendkleid eine total coole Mädchenhaftigkeit verleihen kann. Und was ist lässig? Sich nicht ernst nehmen, nicht ständig jede Strähne korrigieren, ungezwungen und lebendig sein und sich akzeptieren. Und lachen. Ja, das meine ich ernst. Das schönste Lächeln ist nichts, wenn es nicht ernst gemeint ist. Nehmen Sie das Leben leichter und haben sie Spaß daran, dann strahlen sie es auch aus! Vergleichen Sie sich nicht ständig mit anderen, nehmen Sie sich an und haben Sie Spaß daran, schöne Dinge zu tragen. Hinterfragen Sie nicht ständig die Blicke der anderen, gehen Sie auf Menschen zu und genießen Sie ihr Leben. Sie werden merken, wie viel besser es Ihnen geht, wenn Sie alles in der Hand haben. Wenn sie sich nicht mehr fremdbestimmen lassen. Nicht falsch verstehen: das hat nichts mit Arroganz zu tun. Das hat was damit zu tun, dass Unsicherheit oft als Arroganz gedeutet wird! Denn wer unsicher ist, ist verkrampft, lächelt verklemmt und mustert andere. Und jetzt erklären Sie mir, wie man dabei noch gut aussieht.

Persönlichkeit bekommt man nicht durch Markenkleidung. Das Innere muss stimmen, dann stimmt auch das Äußere.

 Und jetzt sagt nochmal einer, Mode ist oberflächlich.

Karl Lagerfeld hat mal gesagt: „Alles was ich sage gilt nicht länger als sechs Monate.“ Eben weil die Mode genauso schnell ist. Das mag für viele merkwürdig klingen, doch es ist so. Mode ist etwas sich schnell veränderndes, sich neu erfindendes und oft wiederrufendes. Was man letzte Saison noch getragen hat, ist diese Saison völlig daneben.  Die Mode und die Welt die dazu gehört gibt einem immer das Gefühl hinterher zu hinken. Und genau das macht vielen Menschen Angst. Angst nicht dazu zu gehören und Angst etwas falsch zu machen.

Doch kann man sich wirklich gegen die Mode wehren? Kann man ohne sie leben? Nein. Keiner kann das. Nicht einmal die, die gewollt „Dagegen“ sind. Gegen diesen Mainstream und den Konsum. Gegen Fashion-Tussis und oberflächliches Geplänkel. Denn auch das was diese Menschen tragen war mal in Mode. War mal auf den Laufstegen der großen Shows und wurde hochgejubelt von Fashionistas. Vor zehn Jahren zwar, aber es war mal  IN.

Es gibt keine Klamotten ohne Mode und es gibt keine Kleidung ohne Designer. Und jetzt fangen wir noch mal von vorne an.

Mode ist ein weitreichender Begriff. Mode ist alles was man anziehen kann. Was für den einen Mode ist, ist für den Anderen notdürftige Bekleidung. Was für den einen Zirkus ist, ist für den anderen Ausdruck seiner Selbst. Und hier kommen wir langsam an den Punkt: Mode ist Interpretation. Seiner Persönlichkeit, seines Lebensstils, seiner politischen Eistellung oder seiner Zugehörigkeit.

Viele Designer machen uns etwas vor und wir machen es nach. Das ist aber noch lange nicht nachmachen. Der Unterschied ist, dass wir es auf unseren eigenen Weg versuchen. Denn auch hier muss ich Karl Lagerfeld zitieren: „Nichts ist peinlicher als eine Frau, die von Kopf bis Fuß von einem einzigen Modehaus eingekleidet worden ist.“

Also fangen Sie an. Fange Sie an sich Modezeitschriften anzuschauen und Bilder auszuschneiden. Bilder von Styles, die Ihnen ein gutes Gefühl geben, in denen Sie sich sehen und sich vorstellen können, Ihren Alltag darin zu bewältigen. Fangen Sie langsam an. Nehmen Sie sich erst einmal vor, ihren gewohnten Stil aufzupolieren. Nehmen sie Farben dazu und berufen Sie sich auf Klassiker. Wenn Sie keinen beigen Trench haben, dann los zu Zara und kaufen Sie sich einen. Wenn Sie bisher nur Jeans im Schrank hatten, dann sollten Sie unbedingt eine lässige Seidenhose oder eine Chino dazu hängen. Und anstelle vom langweiligen und runtergekommenen Shirts, sollten Sie eine farbige  Bluse oder ein cooles Seidenshirt tragen. Jetzt noch ein bunter Schal dazu und einen farbigen Ballerina- und Sie sehen: Es ist nicht viel was man am Anfang verändern muss, aber es lohn sich!!!!

Streichen Sie den Gedanken aus dem Kopf, alles in gedeckten Farben zu kaufen. Ich weiß, ich kenne die Ausreden: Das kann ich immer tragen, das kommt nicht aus der Mode und es passt zu allem. Aber ich verspreche Ihnen dass Sie Farbe lieben werden und dass Sie sie genauso oft tragen werden wie den schwarzen V-Neck-Pulli. Verstehen Sie mich nicht falsch: Sie sollen um Gottes Willen nicht alles Schwarz verbannen! Sie sollen es nur kombinieren und auffrischen. Denn die schwarze Lieblingshose oder der schwarze klassische Blazer gehört in jeden Kleiderschrank, genau wie die schwarzen Pumps und der schwarze Cashmerepullover. Nur tragen Sie zumindest im Sommer bitte immer nur eins der genannten Teile.

Ich weiß. Es gibt so vieles zu beachten um einen guten Stil hinzubekommen, in dem Sie sich wohlfühlen und der einfach nur gut aussieht. Aber es sollte Sie motivieren. Denn ein tolles Outfit gibt Ihnen ein tolles Gefühl und lässt Sie strahlen. Wenn Sie sich wohl fühlen, dann sieht man Ihnen das  an.

Viel Spaß beim Bilder ausschneiden !!

Diese Farben sind sowas von Frühling ;-)

Coco Chanel:"Lebenskunst ist die Kunst des richtigen Weglassens."

Ich liebe Paris. Am meisten für La Durée !!!!!!!!!!!

Lässiger Tageslook mit viel StyleFaktor!!!

Grün und Gelb- das ist für mich Frühling!!!!

Stil hat nicht nur was mit der richtigen Garderobe zu tun. Eine Frau mit Niveau, eine Dame von Welt- diese Frauen wissen mehr als nur welche Hose man mit welchem Schuh kombiniert. Stil hat was mit Bildung, mit Intelligenz, mit Anstand, mit Gelassenheit und mit Feingefühl zu tun. Es ist ein Gesamtpaket was ordentlich geschnürt gehört. Und sicherlich ist eines dieser Päckchen dass diese Frauen sich richtig zu kleiden wissen. Sie machen keine modischen Fehltritte, sie sind ihrem Stil treu und wissen genau was ihnen steht. Und wir können uns einiges davon abschauen. Denn das schönste Abendkleid von Armani Privé ist Perlen vor die Säue geworfen wenn die Trägerin darin volltrunken und rülpsend an der Bar sitzt. Genauso wie das perfekte, klassische Businesskostüm alleine gesehen Zielstrebigkeit, Verantwortungsgefühl und Emanzipation schreit und angezogen auf hängen Schultern sitzt und die gesamte Körperhaltung dann Angst, Unmut und Verzweiflung ausstrahlt.

Wir können das auch gerne einmal andersherum betrachten: Eine Frau mit Stil hat immer gepflegte Nägel, gesunde, schöne Haare und eine makellose Haut. Sie ist dezent geschminkt und trägt zurückhaltenden Schmuck. Jetzt stellen wir uns diese Frau in Jeans und T-Shirt vor. Und? Richtig. Kein oller Gammellook sondern eine stilvolle Freizeitbekleidung.

Was können wir festhalten? Es gibt keine Mode ohne Stil aber es gibt Stil ohne Mode.

Und was ist der nächste Schritt? Analysieren. Alles. Sich selbst, ihr Umfeld, ihr Leben. Was passt zu ihnen, was passt nicht. In meinem Job höre ich oft die Ausreden dass der Blazer z.B zwar toll aussieht, aber mit zwei Kindern und Hund bräuchte man den ja nicht. Und genau das ist falsch. Sie müssen ja nicht den teuren und steifen Patrizia Pepe Blazer tragen, aber ein bequemer Jerseyblazer fühlt sich an wie eine Strickjacke und sieht tausendmal besser aus.

Und hier komme ich jetzt nicht umher mit der deutschen Frau zu schimpfen. Viel zu pragmatisch, viel zu angepasst. Schauen wir doch nur mal in die südlicheren Länder. Eine Italienerin geht im luftigen Sommerkleid und Pumps auf den Spielplatz und auch die Spanierin trägt nicht unbedingt Jeans weil sie drei Kinder hat. In diesen Ländern steht die Weiblichkeit noch im Vordergrund. Wir wollen funktionieren, emanzipieren und andere nicht echauffieren.

Aber wenn in Deutschland schon ein kurzer Rock echauffiert- dann ist es Zeit daran zu arbeiten. Wir Deutschen sind bekannt für unsere Autos, wir sind das Land der Dichter und Denker, unsere Zuverlässigkeit und Made in Germany wird weltweit geschätzt. Aber etwas wie den französischen Flaire, den italienischen Stil oder das belgische Design haben wir nicht. Wir werden reduziert auf Leistung, auf Funktionstüchtigkeit und Exportzahlen. Klar verstehe ich, dass eben so etwas wie der „German Style“ oder das „Deutsche Stilgefühl“ auf der Strecke bleibt. Aber mal ganz ehrlich. Die Voraussetzung der Intelligenz scheinen wir doch zu haben. Und warum ist es dann für viele deutsche Frauen so schwer sich richtig zu kleiden? Für mich ist eindeutig klar: die deutsche Frau ist in Sachen Mode nicht mutig genug.

Ich appelliere an alle: Seid mutiger! Wenn für sie bis jetzt der Rock ein Tabuthema war, dann los! Kaufen Sie sich einen schönen Rock mit tollen Pumps und raus auf die Straße damit! Wenn Sie noch nie Farbe gewagt haben dann ziehen Sie erst mal eine Farbe an und kombinieren sie sie mit schwarz, weiß oder beige. Und gehen Sie raus und genießen Sie ihr neues Outfit. Fangen Sie langsam an. Aber fangen Sie an. Das Straßenbild in den meisten Großstädten ist einfach zu traurig. Keine richtigen Typen- ein Einheitsbrei von „ Ich-will-nicht-auffallen-Farben“ und „Sprech-mich-bloß-nicht-an-Outfits“.

Helfen Sie mir Deutschland schöner zu machen und machen Sie mehr aus Ihrem Typ. Danke.

So ist das mit dem Frühling. Alles Neu. Neue Klamotte, Neue Liebe, Neues Leben.

Wann sind wir eigentlich solche Vernichtungsmaschinen geworden? Bestand ist ein Wort aus Zeiten jenseits der Zwanziger. Dank Facebook und neu.de ist es nur eine Kleinigkeit  zu flirten- man muss sich nicht mehr stundenlang aufhübschen und die unbequemen aber verdammt heißen Pumps anziehen. Man sitzt in Jogginghosen auf der Couch und lässt den anderen in dem Glauben, dass man gerade genauso "hot" wie auf seinem  Profilfoto aussieht. Was nämlich genau an solch einem  Abend entstanden ist als man noch zum Jagen vor die Tür gehen musste. Ich finde es traurig dass wir von romantischen Kennenlerntreffen mit heftigem Herzflattern zum anonymen "Chatten" gelangt sind. Die Medien vermitteln uns doch das Bild dass der perfekte Partner da draußen ist und Sätze wie "du hast was Besseres verdient" und "andere Mütter haben auch schöne Söhne" schlagen genau in diese Kerbe. Und nicht nur neu.de will uns in Sachen Beziehung auf die Sprünge helfen- nein- wir können uns mittlerweile in Kategorien paaren. "Für Akademiker und Singles mit Niveau".

Ich glaube dass es mit den Beziehungen wie mit der Mode ist. Der Trend von Markenklamotten ist vorbei. Wenige Menschen geben noch diese Unsummen von Geld für gehypte Inteile aus mit denen Instyle und Vogue den Markt ankurbeln wollen. Für, ich sage jetzt mal, einen Blazer von Dolce&Gabbana zahlt man locker 800€. Ich kenne nicht viele, die alleine (nach der Frage, ob sie es sich leisten könnten) diese Verantwortung übernehmen wollen. Denn das heißt sorgfältiges Aufhängen, regelmäßiges Reinigen und Vorsicht!! Beim Tragen kann jedes Kind mit einer Tüte Eis eine Katastrophe herbeiführen und sich mal eben lässig auf die Korbflechtstühle vor dem coolen Café in der Innenstadt setzten ist dann auch nicht mehr. Mit dem Blazer von H&M ist das völlig egal. Den trägt man eine Saison und wenn was dran kommt dann juckt das nicht die Bohne. Denn am Ende kommt er in die Tonne.

Und jetzt Frage ich mich nochmal seit wann wir die Dinge nicht mehr Gebrauchen sondern Verbrauchen. Eine Beziehnung sollte kein  Verbrauchsgut sein- eigentlich sollte sie gar kein Gut sein, sie soll gut tun.